Artikel welche die „richtige“ Pflege von Sukkulenten anpreisen git es viele im Netz. Gerne empfohlen werden darin Allgemeinplätze wie „gießen Sie mit weichem Wasser“ oder „Sukkulenten mögen es sonnig und trocken“. Weitere Klassiker sind die „frische Luft“, ohne die sukkulente Pflanzen anscheinend nicht auskommen können. Aber auch das sie vor Zugluft geschützt werden sollen wird darin gerne erwähnt.
Bullshit for Clickbait.
Für die Pflege von sukkulenten und allen anderen Pflanzen ist es wichtig, die Ansprüche der individuellen Art zu kennen.
Eine Euphorbie aus Südafrika kann auf den ersten Blick aussehen wie ein Kaktus aus Nordamerika. Auch die Lebensräume dieser Pflanzen können sich ähneln.
Der nordamerikanisch Kaktus mag es im Winter aber kalt, sonst blüht er nicht. Einige Arten vertragen sorgar Frost. Die Euphorbie hingegen kommt mit Temperaturen unter 10 °C nicht dauerhaft zurecht.
Für diese Autor:innen scheinen alle sukkulenten Pflanzen Kakteen zu sein, die aus einer Steppe oder Wüste stammen.
Was auch daran liegen kann, dass sie die Pflanzen nicht „persönlich“ kennen, sondern nur von Bildern. Und aus Büchern. Oder von anderen Webseiten. Diese Art der Informationsgewinnung bezeichnen sie als Recherche. Abschreiben trifft es meines Erachtens besser.
Wie werden Sukkulenten richtig gepflegt?
Um das herauszufinden, sollten Sie den botanischen Namen der jeweiligen Art kennen, wie zum Beispiel Echeveria pulidonis. Dann können Sie gezielt danach suchen. Auch wenn nur der Name der Gattung – Adromischus zum Beispiel – bekannt ist kann das hilfreich sein. Viele, aber nicht alle nah verwandte Pflanzen ähneln sich in ihren Ansprüchen.
Clickbait-Artikel erkennen
Wenn die Überschrift ein „richtig pflegen“ enthält stehen die Chancen gut, dass Sie einen Clickbait-Artikel lesen. Bei der Pflege von Pflanzen gibt es nicht die eine Wahrheit. Das sind Individuen. Ich habe es schon erlebt, dass sich Exemplare einer Art bei identischer Pflege unterschiedlich verhalten haben.
Ebenfalls gut zu erkennen sind diese Beiträge an den Bildern, die dort zumeist sparsam bis nicht verwendet werden. Aber auch aus der Wikipedia oder Bilddatenbanken stammen können und deshalb mit einem Copyright-Hinweis versehen sind.
Da es mittlerweile so gut wie keine Elektrogeräte mehr gibt, die nicht mit einer Kamera ausgestattet sind, sollte es diesen Autor:innen doch möglich sein, ihre Pflanzen zu fotografieren. Wenn sie sie denn haben.
