Feigenkakteen oder Opuntien (Gattung Opuntia) lassen sich mit Samen und Stecklingen vermehren.
Feigenkakteen mit Stecklingen vermehren
Am einfachsten und schnellsten gestaltet sich die Vermehrung durch Blattstecklinge. Hierbei enstehen Klone, als mit der Mutterpflanze genetisch identische Abkömmlinge.
Im Haus ist die Anzucht aus Stecklingen ganzjährig möglich. Auf dem Balkon oder im Garten kann mit der Vermehrung im April begonnen werden.
Zuerst wird ein ein ungefähr 10 Zentimeter langer Steckling mit einem sauberen Messer von der Mutterpflanze getrennt. Damit die Schnittstelle trocknen kann, darf er für ein bis zwei Tage an einem hellen, vor der Sonne geschützten Plätzchen ruhen. Danach kann er eingepflanzt werden.
Als Anzuchtsubstrat kann handelsübliche Kakteenerde verwendet werden. Die sich aus Blumenerde, Vogelsand und Tongranlat auch selbst mischen lässt.
Das Substrat sollte gleichmäßig feucht aber nicht tropfnass sein. Es darf zwischen den Wassergaben antrocknen. Gedüngt werden muss nicht.
Ideal zum Bewurzeln sind helle bis teilsonnige Standorte ohne die heiße Sommersonne. Sobald sich neue Triebe zeigen, können die jungen Feigenkakteen vollsonnig stehen.
Feigenkakteen mit Samen vermehren
Am Beispiel von Opuntia humifusa möchte ich die Anzucht aus Samen beschreiben. Sie sind im Fachhandel zu erhalten oder können aus reifen Kaktusfeigen selbst geerntet werden.
Um die Bildung von Schimmel zu vermeiden, müssen die Samen vom Fruchtfleisch befreit werden. Hierzu können sie in ein Küchensieb kommen und mit einer Spülbürste oder der rauen Seite eines Spülschwamms bearbeitet werden. Die Samen haben eine harte Schale und werden dabei nicht verletzt.
Als Substrat eigen sich die selben Mischungen wie für die Vermehrung durch Stecklinge. Die Saattiefe beträgt ein bis zwei Zentimeter. Bei Temperaturen ab 20 °C kann es bis zu drei Wochen dauern, bis sie keimen.
Der Standort für die Aufzucht der jungen Feigenkakteen sollte hell bis teilsonnig sein.
Die Erde wird gleichmäßig feucht aber nicht tropfnass gehalten.
Wie oben beschrieben können übrigens auch die Samen von Kaktusfeigen aus dem Supermarkt verwendet werden. Sie stammen von Opuntia ficus-indica, einem Feigenkaktus der mehrere Meter hoch werden kann, aber bei uns nicht winterhart ist.


Tipp: Auch die Drachenfrucht stammt von einem Kaktus (Hylocereus undatus). Wie er gepflegt werden kann und wie die Aussaat seiner Samen funktioniert, habe ich hier zusammengestellt.
